Tiroler Literatinnen
Die literarische Produktivität von Frauen war in Tirol zu Beginn des 20. Jahrhundert bereits deutlich sichtbar. Auch wenn Frauen in der öffentlichen Wahrnehmung und u. a. im wissenschaftlichen Betrieb noch wenig Sichtbarkeit erreichten, waren sie in der Literatur durchaus präsent. Die Auswahl der Autorinnen erfolgte nach dem Vorliegen von entsprechenden Publikationen. Im Fall von Maria von Buol liegen zahlreiche Werke vor, andere Autorinnen wie Ella von Hötting veröffentlichten nur ein Werk. Häufig wurden literarische Texte direkt in Zeitungen veröffentlicht, nicht immer wurden diese in Monographien übernommen. Namhafte Schriftstellerinnen wie die Südtirolerin Klara Pölt-Nordheim sind ebenso vertreten wie eher unbekannte Namen. Bezeichnend ist oft die Paralle zwischen den Pflichten als Hausfrau und Mutter sowie der schriftstellerischen Tätigkeit. Oft kamen Frauen erst relativ spät zum literarischen Schreiben. So veröffentlichte Paula Kravogl ihre Memoiren eines jungen Mädchens erst im reifen Alter. Auch das Katholisch-Tugendhafte dominiert oft das Werk, so z. B. bei Itha von Goldegg. Agnes Bobek wandte sich neben der Lyrik auch Kinderbüchern zu. Zugleich gibt es auch deutsch-nationale Tendenzen wie bei der Lyrikerin Andry Hansi.