Tiroler Literaten

Die literarische Produktion in Tirol in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war vielfältig und breit aufgestellt. Im Gegensatz zu den weiblichen Autorinnen hatten einige Schriftsteller mit Tiroler Wurzeln auch eine internationale Reichweite, u. a. Paul Busson mit seinen dystopischen und mystischen Romanen. Die Auswahl zeigt eine heterogene Mischung aus Stilen und Weltanschauungen. Leopold Gheri war Weltreisender und zeichnete im Stil von Karl May exotische Welten für ein heimisches Publikum. Paul Greussing zog sich als Schriftsteller ins Stubaital zurück und verband Tiroler Sagen und Mythen mit einem touristischen Ansatz. Der Südtiroler Carl Dallago wird oft als „Dichterphilosoph“ bezeichnet, sein reichhaltiges Werk wurde zum Großteil digitalisiert. Von Hans Bachgarten liegt nur ein Werk vor; das „Schiffstagebuch“ zeichnet die Reisen auf einem Kriegsschiff in Ostasien nach und ist humoristisch angelegt. Der Priester Sebastian Rieger alias Reimmichl ist nach wie vor ein Begriff; der Vielschreiber widmete sich der so genannten „Tiroler Volksseele“. Mit u. a. antijüdischen Äußerungen zeigt dieser Autor auch die Kehrseite der Tiroler Literatur in jenen Jahren.