Hans Bachgarten

„Aus dem Tagebuch eines Österreichischen Seemanns. Am Bord eines Kriegsschiffes in Ostasien.“

„Unter einem anspruchslosen Titel ein köstliches Buch, ein Buch, das so gar nicht nach der Lampe riecht und der Studierstube, sondern aus dem dem Leser die erfrischende salzige Meeresluft entgegenzuatmen scheint: ‚Aus einem Schiffstagebuch‘. Zwei Jahre in Japan und China. Von Hans Bachgarten. Der Autor ist ein österreichischer Marineoffizier und das Buch ist wirklich ein Seemannstagebuch, geschrieben an Bord eines Kriegsschiffes Sr. Majestät, das unmittelbar nach Beendigung des russisch-japanischen Krieges in die ostasiatischen Gewässer geschickt wurde. Das Schiff läuft alle namhaften japanischen und chinesischen Häfen an, die Offiziere haben auch Repräsentationspflichten zu erfüllen und machen deshalb Landreisen, werden in Audienz empfangen vom damaligen, seither verstorbenen Kaiser von China. Der Autor durchstreift alle großen Städte Japans, macht Touren in den japanischen Gebirgen, besteigt die Gipfel der schneebedeckten Vulkane, versteht Land und Leute in meisterhafter Weise zu schildern, er ist ein genauer Kenner und schon zum zweitenmal durch seinen Beruf in die ostasiatischen Wunderlande geführt. Seine Schilderungen von Japan und China reihen sich dem Besten an, was diese in letzten Jahren so reiche Literatur dieser Art geboten hat, ja sie übertreffen vielfach das Beste, denn der österreichische Marineoffizier ist nicht nur Mann von Kenntnissen und scharfer Beobachtung, ist auch ein Mann von Gemüt und Humor, von so warmem, echt österreichischem Wesen, daß man sich seinen Namen wird merken müssen. Und er ist auch von so echt österreichischer Bescheidenheit, daß es geradezu eine Pflicht ist, seinen Namen weiteren Kreisen bekanntzumachen. Er ist auch ein Dichter und die Erzählung eines phantastischen Traumes zeugt von großer erzählerischer Gestaltungskraft. Vielleicht daß wir ein andermal näher auf diese Qualitäten des Buches eingehen. Heute sei eine andere Seite des Schiffstagebuches aufgeschlagen, die wundervollen humorgetränkten Skizzen vom Leben an Bord eines österreichischen Kriegsschiffes auf einer Fahrt in fernen Gewässern, die lustigen Federzeichnungen von charakteristischen Seemannstypen und Seemannsgebräuchen.“

 

Neues Wiener Journal, 22. Juni 1911, Seite 4

 


„So führt uns der Autor durch alle Etagen des Schiffes bis hinab zu einem Arrestanten. Man sieht und hört ordentlich das ganze Leben an Bord. Die österreichische Marine hat in Hans Bachgarten ihren berufenen Dichter gefunden, der auch uns Landrat[t]en zu fesseln weiß. m. f. “

 

Neues Wiener Journal, 22. Juni 1911, Seite 5