Der Tausch – eine wichtige Erwerbungsart seit Bestehen der Bibliothek
Die Bibliothek wurde von Maria Theresia als „Biblioteca Publica“ gegründet und mit dem Pflichtexemplarrecht ausgestattet. Hittmair verweist in seiner Geschichte der k. k. Universitätsbibliothek regelmäßig auf Tauschgeschäfte mit Doubletten.: „1897 übernahm der neuernannte Kustos das Doublettengeschäft; von 1897-1902 wurden mehr als 4000, … Doubletten abgestoßen. 1882 -1902 liefen im Tauschwege 831 vol. ein, davon 608 in den letzten 3 Jahren“. Im Folgenden weist Hittmair auf Ministerialverordnungen aus den Jahren 1887, 1897 und 1901 hin, in welchen neue Normen für die Dublettenverwertung festgehalten waren. In den Jahren 1903-1909 wurden 1 578 Bände im Tauschweg erworben und 3 994 abgegeben.
226 fl 11kr angebracht, andere ausgetauscht ...“
Der naturwissenschaftlich-medizinische Verein in Innsbruck hat es sich seit der Gründung 1870 zum Ziel gemacht, besonders die Naturwissenschaften und die Medizin zu fördern. Von 1870 bis 2014 wurden regelmäßig die Berichte sowie allfällige Supplemente herausgegeben. Die durch den Schriftentausch mit über 200 Tauschpartnern rückfließende wissenschaftliche Literatur wurde der Innsbrucker Universitätsbibliothek überlassen, damals ca. 170 Zeitschriften pro Jahr. Auf diese Tauscheingänge verweist Hittmair in seiner Geschichte der k.k. Universitätsbibliothek mehrfach mit dem Hinweis, wie wichtig und wertvoll die Überlassung der vom naturwissenschaftlich-medizinischen Verein in Innsbruck im Tauschweg erworbenen Zeitschriften für die Bibliothek ist. Der Tausch mit dem Verein wurde erst im Jahr 2014 mit dem letztmaligen Erscheinen der Berichte eingestellt.
Eine Institution mit der unser Haus seit vielen Jahren in Tauschbeziehungen steht (früheste vorhandene Aufzeichnungen stammen aus den Jahren 1882-1886), ist die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt am Main. Seit Erscheinen der Berichte des naturwissenschaftlich-medizinischen Vereins in Innsbruck wurden diese auch mit der Senckenberg Gesellschaft ausgetauscht. Im Gegenzug kamen wertvolle wissenschaftliche Zeitschriften sowie andere „Senckenbergiana“ an unsere Bibliothek. Die Tauschpartnerschaft zwischen der Senckenberg Gesellschaft und unserem Haus dauert immer noch an.