Skilauf

Der Methodenstreit in Bezug auf die alpine Skifahrtechnik lässt sich über einige Publikationen, die von ca. 1900 bis 1930 erschienen, nachvollziehen. Der im heutigen Tschechien geborene Mathias Zdarsky gilt mit der Entwicklung der so genannten „Lilienfelder Technik“ als Begründer des alpinen Skiflaufs. Er bevorzugte die Technik der „alten Herren“ mit dem langen Bergstock und verteidigte diese auch gegenüber der „modernen Technik“ mit zwei Stöcken. U. a. wird den „Jungen“ vorgeworfen, dass sie zu riskant und schnell führen, man bevorzugte einen gediegenen und gemäßigten Stil. Am Puls der Zeit war umgekehrt der Sikpionier Georg Bilgeri. In seinen Publikationen zum frühen Skifahren sieht man bereits die Zweistocktechnik abgebildet, die sich letzlich auch durchsetzen sollte. Der Vorarlberger Bilgeri galt als anerkannter Altmeister des frühen Skilaufs und hielt als Skilehrer zahlreiche Kurse am Innsbrucker Patscherkofel ab. Der Deutsche Wilhelm Paulcke war Professor für Geologie und in der NS-Zeit ein umtriebiger Lawinenforscher – u. a. führte er Forschungen mit bewusst ausgelösten Lawinenabgängen durch. In seiner 1938 veröffentlichten Studie zur Schnee- und Lawinenkunde schimmert auf Seite 36 der Schriftzug „Führer“ durch eine Stück Firn. In der NS-Presse wurden die Forschungen des Geologen sehr wohlwollend besprochen. Paulckes Werk „Skilauf“ datiert allerdings schon auf 1905 – auch hier wurde noch die Einstocktechnik abgebildet.