Einbände

Zahlreiche Neustifter Handschriften weisen einen für Neustift typischen Einband auf, der auf die Neuordnung im 18. Jahrhundert zurückgeht.

Unter Propst Leopold de Zanna (1767-1787) wurde der heutige zweigeschossige barocke Bibliothekssaal errichtet. Die hier aufgestellten Bände wurden teilweise neu gebunden oder zumindest mit einem neuen Rücken versehen, um dem Saal ein einheitliches Erscheinungsbild zu geben. Charakteristisch sind das hellbraune Rückenleder mit Golddruck, der braun-schwarz-gesprenkelte Deckelüberzug und ein rot gefärbter Schnitt.

Neben wenigen erhaltenen Besitzvermerken sind die derart gestalteten Einbände meist der einzige Anhaltspunkt für eine Neustifter Provenienz.

Eine davon abweichende Einbandgestaltung, mit blau gefärbtem Rücken und weißer Aufschrift spricht möglicherweise ebenfalls für eine Provenienz aus Neustift. In dieser Ausstattung erhalten haben sich nicht nur mehrere Handschriften, sondern auch über 300 Druckwerke in Neustift und an der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol. Möglicherweise spricht dieser Einbandtyp für einen ehemals getrennten Aufbewahrungsort - vielleicht im Umfeld des Prälaten.