Standorte
Die erhalten gebliebenen Handschriften aus der Bibliothek des Augustiner Chorherrenstiftes Neustift verteilen sich im Wesentlichen auf zwei Standorte: Nach der vorübergehenden Aufhebung des Stiftes 1807 unter bayerischer Regierung ist ein Großteil der Handschriften zusammen mit anderen Büchern in den Bestand der heutigen Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck übergegangen. Ein Teil der Handschriften befindet sich seit den 1920er-Jahren wieder im Stift, ein Teil wird bis heute an der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol verwahrt (s. unter Bestandsgeschichte).
Für einige wenige Codices, die an der ULB Tirol zur Neustifter Provenienz-Gruppe gezählt werden, war Neustift wohl lediglich Zwischenstation auf dem Transportweg nach Innsbruck, so etwa für die beiden Handschriften Innsbruck, ULB Tirol, Cod. 835 und 850, die aus dem damals ebenfalls aufgehobenen Augustiner Chorherrenstift St. Michael an der Etsch stammen.
Auch bei einer Gruppe von Handschriften aus dem Augustinerinnenkloster im Halltal, das 1500 nach St. Martin in Gnadenwald und 1522 nach St. Martin in Schwaz übersiedelte, wird angenommen, dass sie sich zuletzt in Neustift befunden haben. Einen Beleg dafür gibt es allerdings nicht.