Verletzungen und Erkrankungen
Die Lochfraktur
Die Bilder stellen die Auswirkungen einer Lochfraktur am Schädeldach durch einen Totschläger dar. Ein Totschläger ist eine Schlagwaffe, die schwerste Verletzungen im Schädelbereich hervorruft. Die Totschläger bestanden in der Regel aus Eisenkugeln, die an einer Stange befestigt wurden. Sie wurden auch als "Waffen des letzten Aufgebots" in den Befreiungskämpfen Tirols 1809 eingesetzt, indem Dreschflegel mit Eisenspitzen und Eisenplatten bestückt wurden. Alle diese Konstruktionen fallen unter das Waffengesetz.
Revolverschusswunde im Stirnbein
Dargestellt ist die Lochschusswunde eines Revolvers im Schädel. Gut zu erkennen ist die Ein- und die Austrittsstelle am Knochen. Anzumerken ist, dass die Austrittsöffnung aus dem Knochen stets größer als die Eintrittsöffnung ist.
Verkrümmungen der Wirbelsäule
Anhand von figürlichen Darstellungen werden eine skoliotisch veränderte Wirbelsäule mit ihrem dazugehörigen weiblichen Becken, ein Plattfuß und O-Beine gezeigt.
Gehörmaschinen
Darstellungen:
- Fig. 16: Eine Gehörmaschine aus Kupfer.
- Fig. 17: Eine Gehörmaschine, wie eine Tabakspfeife gestaltet.
- Fig. 18: Mursinna´s Gehörmaschine.
- Fig. 19: Ein Hohrrohr aus Blech. Auseinander nehmbar.
- Fig. 20: (A-C) Ein Höhrrohr aus Weißblech. Zusammenschiebbar.
- Fig. 21: Höhrrohr aus Weißblech. Rechtwinklig gebogen.
- Fig. 22: Ein gebogenes Höhrrohr aus dunkelbraun lakiertem Blech.
- Fig. 23 u. 24: Höhrrohre wie Posthörner aus Blech und Kupfer.
- Fig. 25: Pipelet´s Kompresse bei Speichelfisteln. Binde aus weichem Tafft, Leder, Riemen und Schnallen. Mit einer Druckschraube.
Die Halbkugel mit dem Planiglobusnetz
An einem Planiglobusnetz (Kugelnetz), und zwar im Inneren der Halbkugel, lässt sich der Bewegungsradius des Hüftgelenkes ermitteln. Dieses war die Idee des Innsbrucker Chirurgen Eduard Albert (1841-1900). Er fand im Jahr 1877 über die chirurgische Pathologie eine Methode, mit welcher der Exkursionsumfang des Oberschenkels bei Hüftverrenkungen beschrieben werden konnte.
Das Stethoskop nach Laennec (1781-1826)
Die Abbildungen stellen eine Rekonstruktion des ersten Stethoskops nach originalen Plänen dar. Laennec war Arzt im Universitätskrankenhaus Necker bei Paris. Er befaßte sich 1819 mit der Auskultation und in seiner Praxis mit Tuberkulose-Erkrankungen. 1823 erhielt er an der Universität in Paris die Professur für medizinische Klinik. Die Rekonstruktion ist aus einem Stück Holz, in drei Teilen, gedrechselt. Es ist einsatzbereit, wenn der kleine trichterförmige Verschluß am Ende abgenommen wird. Er gibt den Trichter zum Abhören des Körpers am Stethoskop frei. An der gegenüberliegenden Seite befindet sich die flach eingezogene Seite für den direkten Kontakt mit dem Ohr des untersuchenden Arztes. Das Stethoskop kann zudem bei Kleinkindern eingesetzt werden, wenn der trichterförmige Verschluß wieder mithilfe des kleinen Messingrohres eingefügt wird. Die Körperseite des Stethoskops hat nun einen präziseren und kleineren Auffangbereich für die Schallwellen aus dem Körper. Mit 45 Jahren verstarb Laennec an der Tuberkulose, die er so intensiv beforschte.