Die Wundpflege. Die Verbände des Körpers.

Einige Verbandarten sind: Bauchtuch, Kopfverbände, Schleuderbinde, Schleuderverband, Kompressen.

Abbildungen Christian Kofler
 

Die provisorischen Schienenverbände

Ersatzschienen/Behelfsschienen aus Naturmaterialien für Verletzte und Verwundete

Die Schiene nach Cramer

Bei dem gezeigten Objekt handelt es sich um eine Steckschiene. Drahtschienenverbände wurden bereits im Deutsch-Französischem Krieg 1870 bis 1871 verwendet. An deren Entwicklung war Friedrich Cramer (1847-1903) maßgeblich beteiligt. Cramer war deutscher Chirurg und ein Schüler des Chirurgen Bernhard von Langenbeck. 1887 entwickelte er die verlötete , verzinnte und biegsame Sprossenschiene zur Schienung von Brüchen an den oberen und unteren Extremitäten .

Die Wundpflege mit Charpie

Die "Carpie" wird auch gerne "Scharpie" geschrieben. Der Begriff leitete sich von lat. „Lineum carptum“ ab. Charpie wurde erzeugt, indem alte Leinwand gezupft oder abgeschabt wurde. Es war einst das gebräuchlichsten Verband- und Tupfermaterial, das auch die Flüssigkeiten gut aufnehmen konnte.

 

  • Fig.1: Eine englische Charpie.
  • Fig. 2: Ein Charpiebäuschchen.
  • Fig. 3: Ein sogenannter "Charpiekuchen".
  • Fig. 6-8: Diverse Charpiepinsel.
  • Fig. 9: Die Meschen [Mèche franz., Docht, Schnur, Strähnchen]
  • Fig. 10: Plättchen aus Charpie.
  • Fig. 11: Plättchen aus einem runden Stückchen Leinwand zubereitet. Charpie bestand aus gezupfter und geschabter alter Leinwand. Die Verarbeitung dazu geschah oft durch die Insassen in Pfründenanstalten und Armenheimen.

Eine kleine Schimmelbuschtrommel

Gezeigt ist eine kleine Schimmelbuschtrommel mit einer perforierten Verschlussspange in der Seitenwand. Diese gewährleistet das Eindringen des hundert Grad heißen Wasserdampfes im Sterilisatorraum. Nach der Sterilisation und der Entnahme werden die Öffnungen über die verschiebbare Spange sofort geschlossen, damit keine Keime eindringen können. Nun sind die Utensilien im Innenraum der Trommel vor Verunreinigungen geschützt und können "aseptisch" bis zum Operations- oder Behandlungsfeld gebracht werden.

Der Irrigator nach Maurice Eguisier (1813-1851)

Der Irrigator wurde zu Einläufen, zur Ohrspülung und auch zur Scheidenspülung verwendet. Bei einer Kieferklemme konnte das Gerät die künstliche Ernährung über einen dünnen Schlauch ermöglichen. Im Prinzip handelt es sich um einen Zylinder mit einem Kolben, der über einen Aufziehmechanismus einen gleichmäßigen Druck bis zum Ende auf die Flüssigkeit ausübt. Der fein regulierbare Auslaufhahn am unteren Ende der Zylinderwandung ermöglicht eine gute Dosierung der Abgabemenge.

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