Chirurgische Instrumente
Archäologische Funde belegen bereits seit der Antike die Behandlung mit chirurgischen Instrumenten, wie zum Beispiel Skalpelle, Pinzetten, Sonden oder Löffelchen in allen Formen. In seiner Grundform hat sich dieses ärztliche Besteck bis heute nicht verändert, doch wurde es im 19. Jahrhundert kontinuierlich verbessert und verfeinert. Damals begann aufgrund der neuen technischen Möglichkeiten die „Apparate-Medizin“.
Der Trepanationsbohrer
Die Trepanationsbohrer wurden für unterschiedliche Zwecke angewendet. Für einen Schädeleingriff standen mehrere Arten von Instrumenten zur Verfügung. Die Ausformung der Instrumente kann die Gestalt einer Bohrkurbel haben oder jene eines Handbohrers. Letzterer besitzt einen am Ende rechtwinklig angebrachten T-Griff aus Holz oder Metall. In der Regel besitzen die Bohrkronen eine Zentrierspitze. Im antiken "Corpus Hipokraticum" (ca. 600 v. - 300 n.Chr.) wird im Kapitel „De Captis Vulneribus“ bereits auf die Schädel-Trepanation eingegangen.
Die Knochensäge
Die sogenannte "Knochensäge" (!) wurde als chirurgische Säge vornehmlich bei den Amputationen, der sogenannten "Absetzung" der Gliedmaßen oder bei der anatomischen Kraniotomie eingesetzt. Sie besitzen die Gestalt von Bogensägen oder Blattsägen.
Der Skarifikator
Der Schröpfschnepper wird gerne als Skarifikator bezeichnet. Der Skarifikator verfügt über zwölf abgerundete Messer, die über Zahnräder mit einem Aufzugsmechanismus verbunden sind. In der angespannten Stellung arretieren die Messer im Gehäuse. An der oben angebrachten Schraube läßt sich die Eindringtiefe der Messer in die Haut auf Millimeter genau einstellen. Wenn der Auslöseknopf an der Seitenwand gedrückt wird, werden die Klingen gleichzeitig freigegegen. In der Folge wird die Haut geritzt, um ein blutiges Schröpfen zu ermöglichen.
Das Amputationsbesteck
Das Amputationsbesteck umfasst alle für die "Absetzung von Extremitäten" notwendigen Instrumente: Amputationsmesser, Knochensäge und auch eine Knochenzange nach Robert Liston (1794-1847). Liston war ein britischer Chirurg, er machte sich um die Verbesserung der Amputation in vor-antiseptischer Zeit verdient. Die Amputation musste einst sehr schnell vonstatten gehen. Liston schaffte 1846 angeblich eine Amputation in 24 Sekunden! Aber er setzte auch als erster Chirurg in Europa die Äther-Narkose ein.
Der Stirnspiegel
Die Stirnspiegel zählen neben den Stethoskopen sicherlich zu den typischen ärztlichen Symbolen. Von einer externen Lichtquelle kommend, konnte mittels des Spiegels das Licht genau dorthin gelenkt werden, wo die Verwundeten ihre Verletzungen erhielten. Er war hauptsächlich bei der Inspektion von Hohlräumen und transparenten Objekten von Vorteil.
Die Stirnlampe stellt eine Weiterentwicklung des Stirnspiegels dar und erleichtert die Arbeit dadurch, dass eine eigene Lichtquelle zur Beleuchtung der untersuchten Areale oder des OP-Bereiches beigefügt ist.
Die Geburtszange
Abgebildet ist eine amerikanische Geburtszange nach George Thomas Elliot, M. D. ( 1856-1937). Um das geburtshilfliche Instrument gut reinigen zu können, ist es im Bereich der Dreh-Achse der Zangen teilbar.