Vom Lazarett zum Wissensspeicher

Sitzungsprotokoll Nr. 8 des Baukomitees (17.10.1913)

Baukomitee für den Neubau des Bibliotheksgebäudes der k.k. Universität Innsbruck

Der Bauleiter Oberingenieur Mitzka lädt die Erschienenen zu einer Besichtigung des Bibliotheksbaus ein. Bibliotheksdirektor Sprung referiert über die drei eingegangenen Offerten für die Magazineinrichtung. Eines entspricht nicht ganz den Ausschreibungsbedingungen und ist mit den baulichen Gegebenheiten nicht vereinbar. Sprung spricht sich gegen das Angebot mit den eisernen Regalböden, und für dasjenige mit den Regalböden aus dreifach hartholzfournierten Sperrholzbrettern aus. Sprung spricht sich auch für die Verwendung von Glassteinen anstelle von eisernen Rosten für die Zwischendecken in den Büchermagazinen aus. Das Baukomitee beschließt, dass für Regalböden und Zwischendecken entsprechende Anträge an das Ministerium gestellt werden sollen.
Der Bauleiter informiert, dass das Bauprogramm bis auf Fertigstellungsarbeiten wie Stuck- und Malerarbeiten realisiert, und der Bau vollständig ausgetrocknet ist. Die Bauarbeiten werden deshalb von Dezember bis Februar eingestellt, um die beträchtlichen Kosten einer Beheizung einzusparen. Für Hausmeisterarbeiten und Bewachung des leerstehenden Neubaus soll eine Hilfskraft eingestellt und in der zukünftigen Hausmeisterwohnung untergebracht werden.
Ein Vertreter der Universität bedauert den Umstand, dass anlässlich des Besuchs des k.k. Ministers für Kultus und Unterricht das Baukomitee nicht eingeladen wurde und deshalb keine Möglichkeit zur Aussprache hatte.

Universitäts- und Landesbibliothek Tirol, Innsbruck