Neueste Zeitung 15.2.1924 : Ludwig von Hörmann
Titel
Neueste Zeitung 15.2.1924 : Ludwig von Hörmann
Erschienen
Neueste Zeitung 15.2.1924, Seite 3
Verweis auf Quelle
Beschreibung
"Ludwig von Hörmann
Innsbruck, am 14. Februar.
Heute früh ist Reg.-Rat Dr. Ludwig von H ö r m a n n, Direktor der Universitätsbibliothek Innsbruck i. R., im Hohen Alter von 87 Jahren in seinem Innsbrucker Heim verschieden.
Mit Reg.-Rat Ludwig von Hörmann ist der Nestor der tirolischen und vorarlbergischen Schriftsteller, der Altmeister der volkskundlichen Heimatforschung dahingeschieden. In F e l d k i r ch am 12. Oktober 1837 geboren, kam Hörmann schon in jungen Jahren nach Innsbruck, besuchte hier die Hochschule und widmete sich nach Beendigung seiner Studien dem Bibliotheksfach. 1866 wurde er Beamter der Universitätsbibliothek in G r a z, wurde 1882 Direktor der Universitätsbibliothek in Innsbruck, wo er seither, seit 1902 im Ruhestand, eine bis in die letzten Jahre, die durch Altersgebrechen und Erblindung getrübt wurden, eine reiche wissenschaftliche Tätigkeit im Dienste der Heimatkunde entfaltete. Hörmanns Hauptverdienst liegt in der Erforschung des Tiroler Volkslebens,- von seinen wichtigeren Werken nennen wir nur kurz „Tiroler Volkstypen", „Schnadahüpfeln in den Alpen“, „Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg", „Grabschriften und Marterln", „Das Tiroler Bauernjahr" und das zusammenfassende, klassische Buch „T i r o l e r V o l k s l e b e n", in dem Hörmann die Summe seiner volkskundlichen Forschungen niederlegte und damit sich und unserer Heimat ein dauerndes Denkmal gesetzt hat. Reg.-Rat Hörmann war mit der Dichterin Angelika von Hörmann, geb. Geiger, verehelicht, mit der er die goldene Hochzeit feiern konnte und die ihm am 23. Februar 1921 im Tod vorausgegangen ist. Sein Sohn, Hofrat Doktor Walter von Hörmann, ist Professor an der Landesuniversität. Der Verewigte war Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Feldkirch und Ehrenmitglied zahlreicher einheimischer Vereine, so hat ihm erst im Vorjahre der Zweigverein Innsbruck des D. u. Oe. Alpenvereines in Anerkennung seiner hervorragenden heimatkundlichen Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt."
Innsbruck, am 14. Februar.
Heute früh ist Reg.-Rat Dr. Ludwig von H ö r m a n n, Direktor der Universitätsbibliothek Innsbruck i. R., im Hohen Alter von 87 Jahren in seinem Innsbrucker Heim verschieden.
Mit Reg.-Rat Ludwig von Hörmann ist der Nestor der tirolischen und vorarlbergischen Schriftsteller, der Altmeister der volkskundlichen Heimatforschung dahingeschieden. In F e l d k i r ch am 12. Oktober 1837 geboren, kam Hörmann schon in jungen Jahren nach Innsbruck, besuchte hier die Hochschule und widmete sich nach Beendigung seiner Studien dem Bibliotheksfach. 1866 wurde er Beamter der Universitätsbibliothek in G r a z, wurde 1882 Direktor der Universitätsbibliothek in Innsbruck, wo er seither, seit 1902 im Ruhestand, eine bis in die letzten Jahre, die durch Altersgebrechen und Erblindung getrübt wurden, eine reiche wissenschaftliche Tätigkeit im Dienste der Heimatkunde entfaltete. Hörmanns Hauptverdienst liegt in der Erforschung des Tiroler Volkslebens,- von seinen wichtigeren Werken nennen wir nur kurz „Tiroler Volkstypen", „Schnadahüpfeln in den Alpen“, „Wanderungen durch Tirol und Vorarlberg", „Grabschriften und Marterln", „Das Tiroler Bauernjahr" und das zusammenfassende, klassische Buch „T i r o l e r V o l k s l e b e n", in dem Hörmann die Summe seiner volkskundlichen Forschungen niederlegte und damit sich und unserer Heimat ein dauerndes Denkmal gesetzt hat. Reg.-Rat Hörmann war mit der Dichterin Angelika von Hörmann, geb. Geiger, verehelicht, mit der er die goldene Hochzeit feiern konnte und die ihm am 23. Februar 1921 im Tod vorausgegangen ist. Sein Sohn, Hofrat Doktor Walter von Hörmann, ist Professor an der Landesuniversität. Der Verewigte war Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Feldkirch und Ehrenmitglied zahlreicher einheimischer Vereine, so hat ihm erst im Vorjahre der Zweigverein Innsbruck des D. u. Oe. Alpenvereines in Anerkennung seiner hervorragenden heimatkundlichen Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt."