Innsbrucker Nachrichten 11.12.1915 : Das neue Universitäts-Bibliotheks-Gebäude als Militär-Spital.
Verweis auf Quelle
Titel
Innsbrucker Nachrichten 11.12.1915 : Das neue Universitäts-Bibliotheks-Gebäude als Militär-Spital.
Erschienen
Innsbrucker Nachrichten 11.12.1915 (Mittagausgabe), Seite 5
Beschreibung
"Der Krieg hat dem eben fertiggestellten Bibliotheksgebäude unserer ebenfalls noch nagelneuen Universität eine ganz andere Bestimmung aufgetragen; vorerst natürlich, bis das Ende dieses ungeheuren Ringens der Welt verkündet werden kann. Ein Fähnchen mit dem internationalen Zeichen des Roten Kreuzes verkündet Zweck und Bedeutung des prächtigen Hauses und in seinen großen hellen Räumen werden mit Aufopferung und Geduld, mit vorbildlichem Fleiße Soldaten gepflegt und geheilt, deren Leiber in den Kämpfen Schaden genommen haben, um es gleich zu sagen, das neue Bibliotheksgebäude ist die chirurgische Klinik zur Nachbehandlung schwerverwundeter Soldaten.
Schon die Einteilung der Räume für ihre besonderen Zwecke verrät Geschick und Verständnis. Der große Saal, bestimmt als Bibliothekssaal, ist belegt mit vier Reihen blühendweißer, sauberer Betten für Verwundete, die sich bereits in fortschreitender Besserung befinden, die anschließenden Lokale, alle zusammenhängend, beherbergen Verwundete mit schwereren Verletzungen, solche die besondere Beachtung erfordern oder Soldaten, die eben der Operation unterzogen worden waren. In der gleichen Flucht befinden sich auch noch der Operationsraum, das Arbeitszimmer des Chefarztes Dr. v. Ries, der mit seiner Frau Dr. med. Marie v. Ries das fast immer vollzählige Hundert der Verletzten betreut und andere Räumlichkeiten."