Innsbrucker Nachrichten 08.04.1907 : Von unserer Universität.

Beschreibung

"Die Universitäts-Bibliothek krankt seit mehreren Dezennien an Platze und Dotationsmangel. Um den Platzmangel besonders drastisch zu verbildlichen, sei darauf hingewiesen, daß für sämtliche 97 Universitäts-Professoren und Dozenten ein gewöhnlicher größerer Tisch, seit neuester Zeit sogar zwei Tische zur Benützung im allgemeinen Lesesaale reserviert erscheinen. Diesem einzig dastehenden Übelstande wird wohl per in Aussicht genommene Neubau der Bibliothek abhelfen. Eine ausgiebige Erhöhung der Dotationsverhältnisse scheint nicht geplant zu sein; gerade die Innsbrucker Universitäts-Bibliothek aber bedarf einer solchen Ausbesserung. Der Zuwachs in unserer Universitäts-Bibliothek betrug in der Zeit vom Oktober 1905 bis September 1906 acht Handschriften, 7044 Bände (2004 weniger als im Vorjahre), und zwar durch Kauf 1056, durch Schenkung 5540 — den Spendern sei der beste Dank übermittelt —, durch Zuwendung von 4120 Pflichtexemplaren und durch Austausch von 36 Doubletten. Zur Abschreibung kamen 580 Bände. Der Bestand belief sich am 30. September 1906 auf 1146 Handschriften und 212.435 Bände. Die Benützung der Bibliothek war eine lebhafte; sie wird sich in dem Momente, wo Raum und bessere Beleuchtung geschaffen sein werden, bedeutend erhöhen. Man zählte in 277 ganzen und 33 halben Lesetagen des verflossenen Jahres 14.815 Leser, 7556 Entlehnungen von 11.297 Bänden. Rühmend hervorzuheben ist die unter erschwerten Bedingungen geleistete Pflichttreue und besondere Arbeitsfreudigkeit der Bibliotheks-Beamten und ihres Vorstandes Dr. Anton Hittmair."