Akademische Baukommission und Bibliothekskommission der Uni Innsbruck reagieren auf das Projekt des Ministeriums für öffentliche Arbeiten vom 08.07.1910 mit Änderungswünschen (19.07.1910)
Adressat
K. k. Ministerium für öffentliche Arbeiten
Erstellungsdatum
19.07.1910
Archivierende Institution
Tiroler Landesarchiv
Dokument
Akademische Baukommission und Bibliothekskommission der Uni Innsbruck reagieren auf das Projekt des Ministeriums für öffentliche Arbeiten vom 08.07.1910 mit Änderungswünschen (19.07.1910)
Erstellende Person/Institution
Rektor der Leopold-Franzens-Universität für das Universitäts-Baukomitee und die Bibliothekskommission
Beschreibung
Die mit dem Bibliotheksneubau befassten Gremien der Universität kommen zu einer Konferenz am 12.07.1910 zusammen, um den Projektentwurf des Ministeriums vom 08.07.1910 zu diskutieren. Der ferienhalber abwesende Bibliotheksdirektor hat seine Vorstellungen im Vorfeld dem Rektorat kommuniziert. Erfreulich sei das System der Erweiterbarkeit der Magazinflache durch den späteren Anbau weiterer Magazingebäude. Auch die Ausgestaltung des Kellers als reiner Isolationskeller und die Höhe des Erdgeschosses auf 80 cm über dem Boden sein hinsichtlich der Überschwemmungsgefahr durch den nahen Inn positiv zu sehen. Gelobt wird das System der geschlossenen, mittels Betondecken voneinander getrennten Büchermagazinsräume, die die Feuergefahr erheblich mindern. Hier wäre angesichts der Größe der Kammern evt. noch der Einbau dünne, feuersicherer Zwischenwände zu überlegen.
Bezüglich Lesesaalgebäude schlägt man vor, den Erholungsraum vom Parterre in das 1. Geschoß zu verlegen und nordseitig, gegenüber dem Haupteingang, einen schmalen Eingang für die Universitätsangehörigen zu planen, den Westeingang aber für das Publikum zu sperren, und als Anlieferung auszugestalten. Ein Raum solle zu einer zweiten Dienerwohnung gemacht werden. Die Räume im Parterre sollen dem Publikum nicht zugänglich sein, der kleine Leseaal muss also wegfallen. Das schafft Platz für zusätzliche Depots im Lesesaal, und einem Raum für die Handschriften und Inkunabeln.
Allerdings sei das geplante Projekt jetzt schon zu klein dimensioniert. Entweder wird das Gebäude um 5 m nach Westen verlängert, wie es der Bibliotheksdirektor vorschlägt, oder es wird, von den Kommissionen bevorzugt, ein Zwischengeschoß eingefügt, welches Büros und Magazine für oft verwendete Bestandesgruppen (z.B. Zeitschriften) enthält. Das Zwischengeschoß lässt sich dadurch realisieren, dass man die unüblich große Höhe des Parterre-Geschoßes verringert.
Das Mittelgebäude wäre dementsprechend ebenfalls zweigeschoßig zu bauen. Die Ausstaubterrasse wird in die zweite Etage verlegt, und zusätzlich ein photographisches Atelier geplant.
Abschließend wird der Wunsch nach einer modernen Heizung, Beleuchtung, Versorgung mit Warmwasser und Notausgängen geäußert.
Bezüglich Lesesaalgebäude schlägt man vor, den Erholungsraum vom Parterre in das 1. Geschoß zu verlegen und nordseitig, gegenüber dem Haupteingang, einen schmalen Eingang für die Universitätsangehörigen zu planen, den Westeingang aber für das Publikum zu sperren, und als Anlieferung auszugestalten. Ein Raum solle zu einer zweiten Dienerwohnung gemacht werden. Die Räume im Parterre sollen dem Publikum nicht zugänglich sein, der kleine Leseaal muss also wegfallen. Das schafft Platz für zusätzliche Depots im Lesesaal, und einem Raum für die Handschriften und Inkunabeln.
Allerdings sei das geplante Projekt jetzt schon zu klein dimensioniert. Entweder wird das Gebäude um 5 m nach Westen verlängert, wie es der Bibliotheksdirektor vorschlägt, oder es wird, von den Kommissionen bevorzugt, ein Zwischengeschoß eingefügt, welches Büros und Magazine für oft verwendete Bestandesgruppen (z.B. Zeitschriften) enthält. Das Zwischengeschoß lässt sich dadurch realisieren, dass man die unüblich große Höhe des Parterre-Geschoßes verringert.
Das Mittelgebäude wäre dementsprechend ebenfalls zweigeschoßig zu bauen. Die Ausstaubterrasse wird in die zweite Etage verlegt, und zusätzlich ein photographisches Atelier geplant.
Abschließend wird der Wunsch nach einer modernen Heizung, Beleuchtung, Versorgung mit Warmwasser und Notausgängen geäußert.