José Armándola (Willi Lautenschläger)

José Armándola hieß mit bürgerlichem Namen Wilhelm August (Willi) Lautenschläger und wurde 1880 in Bonn am Rhein geboren. Als junger Musiker dürfte er schon ein vielversprechendes Talent gewesen sein, so schrieb der General-Anzeiger für Bonn und Umgegend am 4. Juli 1902 (S. 7) über den erst 22-Jährigen: „Stadttheater. Willi Lautenschläger, ein junger Bonner, ist von Director Otto Beck als Dirigent des Orchesters für Singspiele, Zwischenaktsmusik u. s. w. engagirt worden. Herr Lautenschläger ist ein Schüler des Kölner Conservatoriums; er wird von dessen Leiter als ein talentvoller junger Musiker bezeichnet“.

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Lautenschläger lebte später als Pianist und Komponist von Unterhaltungsmusik, die oft mit exotischen Elementen ausgestattet war, in Berlin. Dazu passend wählte er den Künstlernamen José Armándola, veröffentlichte aber auch unter den Namen Edwin Haller, A. Nippon, Udo Türmer und James Wanson. Bekannte Tanz- und Salon-Orchester seiner Zeit spielten seine Werke, auch zahlreiche Aufnahmen sind erhalten, in der Radioprogrammen seiner Zeit taucht sein Name häufig auf. „Armándola“ schrieb auch „Illustrationsmusiken für Kinotheken“, zahlreiche Werke wurden in entsprechenden Reihen von Musikverlagen veröffentlicht, wie auch die hier gezeigte „Suite ballet moderne“ in „Roehr‘s Kino-Edition“ des Verlages Roehr aus Berlin. Trotz seiner damaligen Popularität ist Willi Lautenschläger heute kaum mehr bekannt. Er starb 1949 in Bad Imnau.